
Der alte Wang
Das schöne Gut, auf dem er wohnte,
war riesengroß und wohl bestellt.
Für Wang, der im Palaste thronte,
vermehrten sich Besitz und Geld,
denn viele arme Menschen mühten
mit schwerer Arbeit sich für ihn.
Vier Kulis mussten ihn behüten,
ob Sonne oder Mond ihm schien.
Im Prunksaal saß an allen Tagen
der Herr und nahm die Speisen ein,
genoß den Tee mit viel Behagen,
dazu erlesene Näscherein.
Ein Diener stand nach jedem Mahle
schon mit der Pfeife dienstbereit,
zum Schutz vor grellem Sonnenstrahle
hielt man Herrn Wang den Schirm zur Seit`.
Ein Schopf gereichte ihm zur Zierde.
In Seide war er stets gehüllt.
Es wurde jegliche Begierde
dem reichen Mann sogleich erfüllt.

Der alte Wang. Ein Bilderbuch nach Original Scherenschnitten. Verse von Walter Krumbach. Berlin, Altberliner Verlag Lucie Groszner 1957. Hblwd. , unpag. Seiten, 42 Scherenschnitte und 23 Gedichte, 24,5 x 23 cm.
Neuauflage: Frankfurt/Main, Roter Druckstock 1972
Besprechungen:
Neuauflage: Frankfurt/Main, Roter Druckstock 1972
Besprechungen:
- ebs: Laienkünstler stellen aus, in: Publikationsort und Zeit unbekannt (zeitlich zu den VI. Weltfestspielen in 1957 in Moskau)
„Apropos Scherenschnitte – eine Meisterleistung und ein kleines Juwel sind zwei Rahmen mit Scherenschnitten Dr. Schwendys aus Dresden“ - Th. o.T., in: Publikationsort und Zeit unbekannt. Besprechung Schwendy/Krumbach: Der alte Wang (1952)
- E.Vh.A.: o.T., in: Sächsische Zeitung, Dezember 1952
„Die schöne alte Kunst der Scherenschnitts hat Jürgen Schwendy in seiner Geschichte „Der alte Wang“ erneuert, indem er in nahezu 50 Scherenschnitten die märchenhafte Geschichte des bösen Herrn Wang erzählt. Herr Wang, der Name sagt es schon, ist ein Chinese und die fernöstliche Welt des Reichs der Mitte kommt dieser zart hingetupften und zierlich zerschnittenen Kunst mit der Schere entgegen.“ - F. L.: Der alte Wang, in: Publikationsort und Zeit unbekannt
- Peter Dittmar: Bildergeschichten aus schwarzen Schatten, in: Die Welt, Nr. 163, 17.7.1978, dort unkorrekte Erscheinungsdaten der Bücher
- Der alte Wang, in: „Frau von heute“, o.J.: Mit 1 Gedicht und Wiedergabe von 6 Scherenschnitten; als Fortsetzungsgeschichte 4x dort abgedruckt
- -er: Besprechung der Ausstellung in Karl-Marx-Stadt, in: Publikationsort und Zeit unbekannt
- o.N.: Für junge Leseratten: „Der alte Wang“, in: Westfalenpost, Hagen, 2.8.1957
- git: Aus Schere und Papier hüpft plötzlich ein aparter Vogel hervor. Scherenschnitte von ungewöhnlicher Zartheit aus Laienkünstlerhand, in: Publikationsort und Zeit unbekannt (wohl Dresden, nach der Veröffentlichung von „Der alte Wang“ 1957)
- holder: Erquickende Medizin, in: Publikationsort und Zeit unbekannt
- J. Kr.: Mit der Schere geschnitten. Gedanken zu einem Bilderbuch von Dr. Jürgen Schwendy. in: Publikationsort und Zeit unbekannt
